Das Projekt untersucht lokale Bio-Wertschöpfungsnetzwerke in Brandenburg, einer Region mit besonderen Merkmalen. Brandenburg, bekannt für seine vielfältigen landwirtschaftlichen Flächen, steht sowohl vor geografischen als auch vor sozialen Herausforderungen. Daher ist es ein idealer Standort für die modellhafte Untersuchung regionaler Bio-Wertschöpfungsnetzwerke, die Analyse ihrer Stärken und Schwächen und die Suche nach Lösungen für die Zukunft. Nachhaltige Landwirtschafts- und Ernährungssysteme spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Identitäts- und Gemeinschaftsgefühls zwischen Erzeugern und Verbrauchern sowie bei der Entwicklung von regionalen, nachhaltigen Nährstoffkreisläufen. Unser Ziel ist es, die Region, den sozialen Kontext und ihr Potenzial besser zu verstehen, um zur gemeinsamen Gestaltung beizutragen.
„Das Besondere am Projekt RegBio2B ist für mich der ganzheitliche Ansatz. Sprich, das Projekt berücksichtigt nicht nur die ökonomischen Aspekte, sondern auch die sozialen Auswirkungen der regionalen Bio-Netzwerke. Diese ganzheitliche Betrachtung ist sehr spannend für mich, da sie eine umfassende Bewertung von Auswirkungen auf Wirtschafts- und Sozialsysteme sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt ermöglicht. Meiner Meinung nach ist das essentiell für die Gestaltung von zukunftsfähigen und resilienten Regionen.“
Beatrice Walthall, ZALF, Projektkoordination REGBIO2B
In Brandenburg gibt es bereits viel ökologischen Landbau und verschiedene lokale Initiativen zur Produktvermarktung. Darüber hinaus bietet die starke Nachfrage nach regionalen Bioprodukten aus dem Großraum Berlin ein erhebliches Wachstumspotenzial für die Zukunft. Die großflächigen landwirtschaftlichen Strukturen sowie fehlende Verarbeitungs- und Vermarktungseinrichtungen stellen jedoch weiterhin Herausforderungen für die Entwicklung regionaler Bio-Netzwerke dar.
Unser Projekt zielt auf die Beantwortung folgender Fragen:
Erstmals werden sowohl die materiellen als auch die sozialen Aspekte regionaler Bio-Netzwerke in Brandenburg gemeinsam untersucht. Diese ganzheitliche Betrachtung ermöglicht es uns, ihre potenziellen Beiträge zu ökonomischen und ökologischen Kreislaufsystemen und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erforschen. Durch die Einbindung von Praxispartnern und die aktive Förderung des Wissenstransfers wollen wir die Kapazitäten und Kompetenzen der relevanten Akteure stärken.
Unsere Forschung wird Aufschluss darüber geben, ob und wie regionale Wertschöpfungsketten auch in großflächigen landwirtschaftlichen Strukturen etabliert werden können, um eine geschlossene regionale Kreislaufwirtschaft zu fördern. Dieses Wissen ist entscheidend für die laufende Transformation der Landwirtschaft, wie z.B. der „Neue Brandenburger Weg“, der eine Vision für einen Zukunftsvertrag in der Land- und Ernährungswirtschaft der Hauptstadtregion bietet.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt RegBio2B im Rahmen der Fördermaßnahme „Bundesprogramm Ökologischer Landbau“ unter dem Förderkennzeichen 2822OE185. Laufzeit: September 2023 bis August 2026